Letzte Woche Freitag morgen konnte ich mein Glück nicht fassen! Zwei kleine Mini-Otos hingen an der Scheibe!
Etwa 5 mm groß – Form und Bewegungsabläufte genau wie bei den Großen.
Mit so einem Zufalls-Zuchterfolg hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Zumal es lt. Berichten im Internet ja nicht so ganz ohne besondere Maßnahmen mit der Zucht der Otocinclus-Arten klappen soll.
Da ich an dem Freitag nicht gerade Ladenöffnungs-Feundliche Arbeitszeiten hatte, musste ich mich damit begnügen, erst einmal ordentlich im Internet zu recherchiert und hab dann am Samstag Morgen zum großen Ausstattungskauf angesetzt 😉
Es gibt verschiedene Ansätze zur Aufzucht der Otos: Peinlich sterile Aufzuchtbecken (gute Hygiene wegen der Bakterien) oder gut vermulmte Becken (natürliche Nahrung, animpfen der Darmflora mit Keimen). Beide Ansätze klingen für mich plausibel und haben etwas für sich. Da meine inzwischen 5 köpfige Fischkindertruppe, aber nun einmal schon geschlüpft war, wollte ich keinen Umzug in ein nicht eingefahrenes Becken riskieren. Besonders, wenn man bedenkt, wie stressanfällig die erwachsenen Otos bereits sind, scheint mir das keine Option zu sein.
Also habe ich mich für eine Zwischenlösung entschieden:
- Kleines Aufzuchtbecken zum Einhängen ins Aquarium mit einsetzbarer Bodenplatte.
- Etwas Kies aus dem laufenden Becken, um die Löcher im Boden abzudichten. Außerdem erscheint es mir etwas Paradox, einen in Bodennähe lebenden Fisch gänzlich ohne Bodengrund aufzuziehen.
- Ein Stück einer leicht vermulmten auseinander brechenden Mooskugel; so ganz ohne Pflanzen hätte ich auch seltsam gefunden – außerdem dachte ich, dass der Mulm auch Nahrung bietet.
- Eine kleine Tonröhre als Versteck.
- Umgeleiteter Ausfluß der Pumpe nach Reduktionsstück, damit ausreichend Wasserbewegung in dem Einhängebecken ist.
- Ein viertel des Aufzuchtbeckens wird mit einer ca. 2/3 verschließenden Trennscheibe abgetrennt. Dadurch ist in einem Teil viel Wasserbewegung, in einem weniger – die Fischchen können wählen, wo sie sich lieber aufhalten möchten. Außerdem lässt sich die Scheibe einfach zur Fütterung verwenden: Aufzuchtfutter (Staubfutter) mit etwas Wasser anmischen und dann auf beide Seiten der Trennwand auftragen, trocknen lassen und dann einsetzen. Da in dem Set 2 solcher Trennscheiben enthalten sind, kann man sie problemlos alle 24 Stunden wechseln und man muss sich keine Sorgen machen, dass bei 10 stündiger Abwesenheit irgendwann nicht genug Futter für die kleinen vorhanden ist.
- Futter: Fischaufzuchtfutter (Staubfutter) mehrfach täglich (ca. 4 mal täglich) darüber hinaus als Vorrat auf die Trennplatte auftagen (s.o.). Gelfutter mit Daphnien und anderen tierischer Basis (2 mal täglich) – deckt den Protein- und Vitaminbedarf und lässt sich sparsam mit dem Finger auf Seitenscheiben und die Tonröhre auftragen (der größte Teil dieser Futterportionen (kleine Tütchen) landet aber in meinem Schneckenbecken). Frische Artemia Nauplien (1 mal täglich).
- Ein paar Schnecken – als Reinigungspersonal ;-).