Miniaquarium Nummer 2: Ein Baby biOrb von Reef One.
Dabei handelt es sich um ein Kugelaquarium aus Acryl mit Lufthebefilter und Lampe. Das Fassungsvermögen ist 15 l.
Statt eines normalen Aquarienbodens werden grobe „Kiesel“ aus Keramik verwendet. Der Filter ist mittig angebracht und hat eine Art Steigrohr für die Luftbläschen.
Bevor jetzt der große Aufschrei startet: Nein, mit einem Tierquäler-Goldfischglas hat das nichts mehr zu tun. Außerdem gibt es eine Studie der medizinischen Hochschule, die bestätigt, dass Fische sich in einem runden biOrb Aquarium genauso wohl fühlen wie in einem klassischen Aquarium.
Auf den ersten Blick ist es etwas befremdlich, dass vom Hersteller die Aquarien immer mit Kunstpflanzen abgebildet werden. Man kann sie aber wohl ebenso gut normal bepflanzen.
Zuerst sollte das Kugelaquarium nur Pflanzen und Schnecken beherbergen. Jetzt sollen aber auch aussortierte Garnelen dort ihr neues Zuhause finden – ich werde das Verhalten der Tiere genau beobachten und bei Anzeichen von „Unwohl-sein“ das Experiment sofort abbrechen. Klar ist, dass aufgrund der Form die Bodenfläche einen geringeren Anteil zur Wassermenge hat und dadurch die Menge der Tiere begrenzter sein muss als im Cube.
Das Konzept der biOrb Aquarien ist extrem auf stylische möglichst pflegeleichte Aquarien ausgerichtet. Bei empfohlener Pflege erfolgt alle 2 Wochen ein Teil-Wasserwechsel und alle 6 Wochen ein Filterwechsel.
Wenn man die Berichte im Internet verfolgt, scheinen die biOrbs recht umstritten zu sein. Die Studie der TieHo Hannover hat mich dazu bewegt, es selbst einmal zu probieren. Funktionalität (dazu gehört bei einem Aquarium auch tiergerecht) und Style müssen ja nicht immer kollidieren.
Da ich nicht die Kunstpflanzen sondern echte Pflanzen verwende, werde ich den sonst bei kleinen Aquarien empfohlenen wöchentlichen Teil-Wasserwechsel machen. Auch wenn in der Anleitung nicht unbedingt empfohlen, werde ich das Aquarium zunächst einmal ordentlich einfahren lassen. Bisher sind ein Paar Steine mit Moos aus meiner Gärtneraktion im Nano-Cube (vgl. Post).
Nachtrag – 9.4.2012:
Als Pflanzenaquarium sah das biOrb mittlerweile so aus:
Für unsere Besucher immer ein echter „Hingucker“. Manche wollten das eigentliche Garnelenbecken gar nicht mehr sehen.
Im laufendenden Betrieb hat das Aquarium jedoch folgende Nachteile:
- Filterwechsel / Reinigung: Alle Schmutzpartikel sammeln sich am Boden des Aquariums unter dem Filter oder im Filter. Das ist grundsätzlich gut, aber ich habe leider nie den Trick raus bekommen, den Filter vernünftig anzuheben – er ist regelmäßig auf halbem Weg nach oben aus der Halterung gefallen, ist auf die Pflanzen gefallen und hatt seinen Dreck überall verteilt.
Nun ist das mit dem verteilten Filter-Inhalt zur Animpfung des neuen Filters ja nicht das schlimmste (nach 1 Stunde ist das Wasser wieder klar) aber ich möchte einen solchen Wechsel nicht machen, wenn Garnelen oder gar Fische in einem so kleinen Aquarrium sind! - In nicht modifizierter Form ist das Aquarium nicht für Garnelen geeignet: Da sich der Mulm am Boden unter dem Bodengrund / im Filter absetzt, würden sich auch alle Garnelen dort aufhalten. Die Schnecken haben es auf jeden Fall so getan. Nun ist das vielleicht eine Frage der Optik, nicht der guten Haltung, aber dadurch würde man als Halter die Tiere praktisch nicht zu Gesicht bekommen – und kann folglich auch nicht kontrollieren können, ob es ihnen gut geht.
- Die Umschaltung auf Nachtlicht ist optisch sehr ansprechend aber beim biOrb Baby ausschließlich über den automatischen Lichtsensor steuerbar. Das bedeutet, dass in der Winterzeit tendentiell die Beleuchtung zu kurz ist (ohne zusätzliche externe Lichtquelle war die Beleuchtung tagelang nur im Mondlichtmodus), in der Sommerzeit zu lang. Man kann auch keine Beleuchtungspause in der Mittagszeit einstellen, wodurch die Bildung von Algen gemindert werden kann. Abhilfe könnte nur ein Umbau oder die Steuerung über eine weitere Lichtquelle schaffen.
Daher habe ich – wenn auch unter heftigem Protest meines Freundes – das optisch sehr ansprechende Aquarium aufgelöst. Mir ist wichtig, dass es vernünftig zu handhaben ist, die Beleuchtung steuerbar ist, wirbellose Tiere vernünftig gehalten werden können und es auch als kurzfristiges Quarantänebecken für kleine Fische dienen kann. Das ist leider nicht erfüllt.
Die größere Version (bei der das Licht steuerbar ist) ist aber sicherlich ein sehr ansprechendes Aquarium und ist durchaus empfehlenswert, wenn man einen geeigneten Fischbestand aussucht. Für Garnelen kann ich aber von dem Produkt leider nur abraten.